1) Geduld gefragt
Bevor Sie loslegen, stellen Sie sicher, dass Ihre Kamera auf Serienbild eingestellt ist. Am Anfang steht das Ausprobieren: Nach etwa 15 Versuchen sollten Sie bereits ein gutes Gefühl für die Mitzieh-Bewegung haben und einige Bilder mit scharfem Motiv vorliegen.
2) Belichtung anpassen
Die Belichtungszeit bei Mitzieher-Fotos sollte nicht zu kurz sein, da sonst der Hintergrund trotz der Bewegung der Kamera eingefroren wird. Wie immer hilft es, mit den Kamera-Einstellungen etwas zu experimentieren, da die „richtigen“ Einstellungen immer von einigen Faktoren abhängig sind. Als Richtwerte sollte man eine Belichtungszeit zwischen 1/15 Sekunde für sehr langsam bewegte Motive und 1/60 Sekunde für schnellere Motive einstellen.
3) Kontrolle über das Display
Mitzieh-Fotos entstehen bei relativ langen Belichtungszeiten. Der unscharfe Hintergrund ist hier absolut erwünscht. Es ist aber eine Herausforderung, das Motiv trotzdem scharf auf den Sensor zu bekommen. Verlieren Sie nicht den Mut und machen mehrere Anläufe. Parallel checken Sie immer wieder am Display, wie das Ergebnis aussieht
4) Viele Fotos, jedoch nur ein gelungenes Bild
Natürlich ist das kein Freifahrtschein für beliebige Unschärfe. Je schärfer das Motiv vor einem verwischten Hintergrund, desto besser. Daher hilft es, sehr viele Mitzieh-Fotos zu schiessen, um mit hoher Wahrscheinlichkeit einige gute Bilder mit ordentlicher Schärfe im Motiv dabei zu haben. Oft werden bei ähnlichen Shootings locker 50 Fotos geschossen.
5) Regelmässigkeit wichtig
Nicht jede Art von Bewegung lässt sich gleich gut mit der Mitzieh-Technik festhalten. Ideal sind sehr gleichmässige Bewegungen. Ein Auto oder ein Radfahrer, der an Ihrer Kamera in gleicher Entfernung vorbei fährt, ist ideal. Das Motiv bewegt sich gleichmässig in nur einer Richtung. Diese Art von Bewegung können Sie mit etwas Übung sehr gut mitziehen.
6) Unschärfe als Stilform
Bei Pferden, wie in unserem Fall, hat man nicht nur die horizontale Bewegung, sondern auch ein die Bewegung des Pferdes. In der Geschwindigkeit des Pferdes mitziehen, viele Bilder machen und das beste Bild aussuchen. 5 bis 20 Prozent der Bilder gelingen, oft können Bewegungsunschärfen auch ein schönes Gestaltungsmittel sein.
7) Fokus auf einen bestimmten Bereich
Wichtig ist, sich einen Punkt im Motiv zu suchen, den Sie wie mit einer Filmkamera kontinuierlich verfolgen. Machen Sie dabei Serienbelichtungen von etwa 1/30-Sekunde. Experimentieren ist ausdrücklich erwünscht!
Sehr schöne Fotoauswahl. Ich werde das am Wochenende gleich ausprobieren. Gibt es auch Tips und Anwendungsbeispiele für diese Technik bei Nachtaufnahmen?
Ein toller, informativer Artikel, der prägnant die wichtigsten Faktoren dieser Technik zusammenfasst.
Hallo Alex, schön dass Dich unser Artikel zum ausprobieren anregt.
Zu Deiner Frage: Tipps für Bewegungsbilder bei Nacht haben wir leider nicht.
Aber unser neuer Artikel „Wie fotografiert man in der Nacht?“ hilft Dir hoffentlich weiter. Unter dem Punkt „Den Lauf der Sterne einfangen“ ist auch eine bewegte Nachtaufnahme 😉
Am besten beide Artikel kombinieren und weiter ausprobieren.
Viele Grüße, Dein CEWE FOTOBUCH Team Schweiz [Julian]